Gefahrguttransport

Was ist bei der Beförderung gefährlicher Güter zu beachten?

Ob brennbare Flüssigkeiten, ätzende Chemikalien oder auf den ersten Blick unscheinbare Alltagsprodukte wie Waschmittel oder Kosmetika – Wenn es um den Transport von Gefahrgut geht, greifen strenge gesetzliche Regelungen und klar verteilte Verantwortlichkeiten. Denn schon kleine Fehler bei der Deklaration, Verpackung oder Kennzeichnung können schwerwiegende Folgen haben. Auf dieser Seite nehmen wir die wichtigsten Aspekte des Gefahrguttransports genauer unter die Lupe.

Gefahrguttransport: Waren mit Gefahrgut Aufkleber

Was ist Gefahrgut?

Unter dem Begriff Gefahrgut werden alle Stoffe und Gegenstände erfasst, die beim Transport für Mensch und Umwelt gefährlich werden könnten. Dazu gehören auch Gegenstände, bei denen man nicht auf Anhieb an Gefahrgut denkt:

  • Waschmittel
  • verschiedene Kosmetika
  • Airbags
  • Werbegeschenke wie Gasfeuerzeuge oder Streichhölzer
  • Geräte mit Batterien
  • Gaskartuschen

Wer haftet für Schäden und Unfälle beim Gefahrguttransport?

Gefahrgüter müssen vom Absender als solche deklariert, korrekt gekennzeichnet und entsprechend verpackt werden. Werden die Vorschriften für den Gefahrguttransport nicht eingehalten, drohen bei einer Kontrolle empfindliche Strafen für alle Beteiligten. In einem solchen Fall erhalten in der Regel der Absender, der Kunde, der Fahrer und die Spedition einen Bussgeldbescheid.

Das bedeutet, dass sich alle Beteiligten umfassend mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Die Verantwortung kann weder vom Kunden auf den Spediteur abgewälzt werden noch umgekehrt.

Wie funktioniert die Deklaration von Gefahrgut?

Die für die Deklaration erforderlichen Angaben finden sich im Sicherheitsdatenblatt der Ware unter Punkt 14. Der/die HerstellerIn der Ware ist verpflichtet, das Sicherheitsdatenblatt auf dem aktuellen Stand zu halten und auf Verlangen zur Verfügung zu stellen.

Die Beförderungspapiere mit der entsprechenden Deklaration sind dem/der FahrerIn vor Fahrtantritt zu übergeben.

Wichtige Begriffe

ADR
ADR ist die Abkürzung für "Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route". Es ist ein internationales Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse. Es regelt Verpackung, Kennzeichnung, Fahrzeugausrüstung und Schulungspflichten und ist die zentrale Grundlage im Gefahrgutbereich.

UN-Nummer
Von den Vereinten Nationen vergebene vierstellige Kennzahl zur eindeutigen Identifizierung eines Gefahrgutes. Sie wird weltweit verwendet und muss auf Verpackungen, Versandpapieren und Fahrzeugen angegeben werden.

Gefahrzettel (Gefahrgutkennzeichnung)
Piktogramme, die auf Verpackungen und Fahrzeugen angebracht werden, um Art und Klasse des Gefahrguts visuell kenntlich zu machen (z. B. Flamme für entzündliche Stoffe). Sie dienen der schnellen Erkennung im Notfall.